Stress oder Angst? Unser Schutzsystem

WIE DIE STRESSSCHUTZREFLEXE DEINEM KIND DEN SCHULALLTAG ERSCHWEREN                                                      ODER DIE AUCH DIE PRÜFUNGSVORBREITUNGEN ERSCHWERen

Unser evolutionäres Schutzsystem

Wir sind zwar schon lange nicht mehr in der Steinzeit doch manches aus den Urzeiten existiert immer noch  - ganz tief in unseren Zellen und im Reptiliengehirn verankert. 

Das ist Überlebens wichtig und beschützt uns vor Gefahren.  Ein internes Warnsystem.

 

Doch anhaltender Streß oder übermässige übermächtige Angst hemmen uns. 
In unserer Entwicklung. Im Lernen. Im Fortschrift.

Wir bleiben erstarrt, flüchten oder ziehen uns zurück.

 

Stress verursacht, dass nur die Überlebens notwendigen Funktionen im Körper funktionieren.

Klar denken - Fehlanzeige. 

 

Doch wie erkenne ich, ob bei meinem Kind oder auch mir das Schutzsystem angesprungen ist und
es im übermäßigen Stress oder Angstmodus ist?

 

Bei Kindern kann ich es erkennen, in dem sie extrem unsicher sind,
dies auch äußern und sich wenig zutrauen.

Sie vermeiden oft den Blickkontakt im Gespräch. Auch die Körperhaltung strahlt Unsicherheit aus.

Sie reagieren empfindlich auf Lautstärke, auch wenn sie selbst durchaus impulsiv und gereizt sind.

Bei der Ansprache sind sie schreckhaft. 

Manche weichen aus und flüchten schnell aus unangenehmen Situationen. 

Andere wiederum sind aggressiv und impulsiv.

Die Konzentration fällt extrem schwer, weil alles in der Umgebung ablenkt.  Jedes Geräusch wird als störend empfunden. 


Das Schutzsystem ist aktiviert  - extrem wachsam und checkt extrem viel um uns herum,
was natürlich zu schneller Überreizung oder Erschöpfung führt.
Ich bin nicht aufnahmefähig und z.B. träumerisch im Unterricht.

Daheim lernen z.B. für Prüfungen klappt nur in sehr kurzen Konzentrationsphasen -
was natürlich zu wachsender Unzufriedenheit führt.
Der Berg an Lernstoff fühlt sich unbezwingbar an. 

 

Um mich wieder in Balance zu bekommen - ist es wichtig den Körper wieder in die Balance zu bekommen.

Das Schutzsystem wieder auf Normalbetrieb statt Angstmodus zu stellen.
Dies ist durch gezielte Bewegungsübungen aus der Reflexintegration möglich. 

 

So bin ich wieder her der Lage und kann "normalen" Stress wie z.B. Lampenfieber wieder einfacher managen.

 

Stress ist grundsätzlich auch ein Motivationsmotor - in gesundem Maß. 
Um diesen Stress in Griff zu bekommen gibt es gute Mindset-Tricks um Angst vor Prüfungssituation gut zu managen. 

 

Hier noch Hintergründe zu zwei Schutzreflexen

Furcht-Lähmungsreflex

 

In der Schwangerschaft benötigt das Baby den Furcht-Lähmungsreflex, kurz FLR, als Schutzmechanismus. Steht die Mutter unter Anspannung durch Stress oder einen Schreck, komprimiert sich das Fruchtwasser und es entsteht ein Druck auf das Baby. Zum Schutz, damit sich das Baby nicht in die Nabelschnur einwickelt, geht das Kind in den sogenannten „Freeze-Zustand“, kugelt sich zusammen wie ein Igel und erstarrt. Dauert dieser Zustand zu lange an, kann es sein, dass die Gehirnentwicklung dadurch beeinträchtigt wird.

 

Der FLR entsteht in der 5. bis 7. Schwangerschaftswoche und geht in der 12. SSW in den Mororeflex über. Wird der FLR jedoch nicht gehemmt, z.B. durch Stress oder Angst das Baby zu verlieren, bleibt auch der Mororeflex weiterhin aktiv.

 

Der FLR und der Moro bereiten das System auf lebensbedrohliche Situationen vor, indem der Körper auf Flucht oder Kampf eingestellt wird. Das System wird unmittelbar in Erregung versetzt, ein schnelles Einatmen, kurzes Erstarren (FLR) und einem anschließenden Aufschrecken (Moro).

 

Beim Geburtsvorgang setzt der FLR die Körperfunktionen herab, was beim Austritt aus dem Geburtskanals wegen des Sauerstoffmangels wichtig ist. Unmittelbar nach der Geburt wird der Mororeflex aktiviert, die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol bewirken, dass das die Atemfrequenz steigt, der Blutdruck erhöht und der Herzschlag gesteigert wird.

 

Der FLR wird durch Augenkontakt, durch laute Geräusche oder auch unerwartete Berührungen ausgelöst. Die Kinder erstarren und sind Handlungsunfähig, oft auch hypersensibel auf Gerüche, Geräusche, Menschenmengen, Licht oder auch Berührung. Trennungsängste sind oft ein Begleiter von Kindern mit einem aktiven FLR, die Kinder klagen über Bauchweh und/oder wollen nicht in die Schule/Kindergarten.

MORO REFLEX

Der Mororeflex dient im Mutterleib dazu, die Nabelschnur vom Baby wegzuhalten, damit sich diese nicht um den Hals wickelt. Nach der Geburt wird der erste Atemzug durch den Mororeflex ausgelöst. Beim Einatmen werden Arme und Beine vom Körper weggestreckt und dadurch der Brustkorb geöffnet, die Lungenbläschen können sich entfalten. Beim Ausatmen beugen sich Arme und Beine zur Körpermitte und das Baby beginnt zu schreien. Durch die Ausschüttung der Stresshormone wird der Überlebensmodus aktiviert, der Hirnstamm löst den Mororeflex als eine Art Notschalter für den Kampf-oder Fluchtmodus aus.

 

Der Mororeflex sollte nach 4 Monate in die reife Schreckreaktion übergehen, bleibt dieser jedoch nach wie vor aktiv, werden reflexartig immer wieder Stresshormone ausgeschüttet. Dies bewirkt eine noch höhere Sensibilität (Überempfindlichkeit auf Sinneseindrücke), was wiederum eine erneute Ausschüttung erfolgen lässt. Infolgedessen wird das Immunsystems geschwächt, weshalb diese Kinder oftmals unter Allergien und/oder häufigen Infektionen, Asthma leiden.

 

Bei einem höheren FLR-Anteil wird das Kind eher mit Rückzug (Flucht) reagieren und bei einem höheren Moro-Anteil eher mit Aggression (Kampf). Kinder mit einem aktiven Mororeflex lieben Routine, sie mögen keine Überraschungen und haben oft Schwierigkeiten Entscheidungen zu fällen.

Ob bei dir oder deinem Kind das Stress-Schutzsystem aktiviert ist

können wir in einem Infogespräch herausfinden.